Athom bringt mit dem Homey Pro mini eine kleinere Version seines Smart-Home-Hubs nach Deutschland. Die neue Zentrale soll flexibler sein als klassische Hersteller-Apps, aber weniger aufwendig als Eigenbau-Lösungen wie Home Assistant.
Der Homey Pro mini ist seit dem 4. Dezember auch in Deutschland erhältlich. Athom, inzwischen eine Tochter des Technikkonzerns LG, positioniert die Box als Universalzentrale für Haushalte, die Geräte vieler Marken unter einer Oberfläche zusammenführen wollen, ohne selbst ein komplettes System aufzubauen. Preislich liegt der Mini bei rund 250 Euro und damit deutlich unter dem großen Homey Pro, der hierzulande etwa 399 Euro kostet. Zum Start ist der Homey Pro mini zunächst exklusiv über den Online-Shop des Herstellers verfügbar, weitere Vertriebskanäle sollen folgen.
Funkstandards: Ethernet statt WLAN, moderne IP-Radios an Bord
Technisch setzt Athom beim Pro mini auf moderne IP-Funkstandards. Im Gerät stecken Gigabit-Ethernet, Zigbee, Thread und ein Matter-Controller. WLAN ist nicht integriert, der Hub wird per Netzwerkkabel an den Router angeschlossen und erreicht darüber auch reine WLAN-Geräte im Heimnetz. Gleichzeitig kann der Pro mini als Thread Border Router dienen und damit Matter-over-Thread-Geräte direkt ins Netzwerk holen.
Z-Wave, Bluetooth LE, 433 MHz und Infrarot sind im Gegensatz zum großen Homey Pro nicht verbaut. Wer diese Protokolle benötigt, kann den Mini mit der separat erhältlichen Homey Bridge kombinieren. Die Bridge erweitert den Funktionsumfang um genau diese Funkwege und verbindet den Pro mini so mit einem sehr breiten Geräte-Ökosystem.

Hardware und Kapazität: 1 GB RAM für typische Setups
Unter der Haube arbeitet ein 1,5-GHz-Quadcore-ARMv8-Prozessor, flankiert von 1 GB RAM und 8 GB Flash-Speicher. Laut Athom reicht das, um etwa 20 bis 25 Homey-Apps parallel zu betreiben. Eine App steht dabei meist für die Integration einer Marke oder eines Dienstes. Im Schnitt seien auf Homey-Systemen rund 14 Apps installiert, was den Pro mini klar auf typische Standard-Setups zielt. Der größere Homey Pro bringt 2 GB RAM mit und kann damit deutlich mehr Erweiterungen und Marken parallel handhaben.
Die Softwarebasis ist identisch: Auf beiden Geräten läuft Homey Pro OS, das viele Automatisierungsfunktionen lokal ausführt. Athom betont einen local first-Ansatz: Schaltvorgänge und Logik sollen auch dann verfügbar bleiben, wenn die Internetanbindung ausfällt. Ein Fernzugriff über die Homey-Cloud ist im Kaufpreis enthalten und erfordert kein zusätzliches Abo.
Zielgruppe: Einstieg statt Vollausbau
Die Positionierung im Markt ist klar: Der Homey Pro mini soll Nutzer ansprechen, denen Hersteller-Apps von Amazon, Apple oder Google zu begrenzt sind, die aber zugleich keinen eigenen Home-Assistant-Server konfigurieren möchten. Heise beschreibt den Mini als weniger komplexe Alternative zu Home Assistant, mit der sich Geräte von rund 1000 Marken über eine gemeinsame Oberfläche steuern lassen – inklusive Dashboards und grafischem Automationseditor.
Die Einschränkungen bei den Funkstandards und der geringere Arbeitsspeicher markieren zugleich die Grenze: Für sehr große Installationen mit vielen Z-Wave-Geräten oder dutzenden Integrationen bleibt der reguläre Homey Pro die naheliegendere Wahl. Für typische Einfamilienhaus-Szenarien mit Zigbee- und Matter-Geräten, einigen LAN- oder WLAN-Komponenten und überschaubarer App-Zahl dürfte der Pro mini dagegen ausreichen – zumal sich fehlende Funkwege bei Bedarf über die Homey Bridge nachrüsten lassen.
Einordnung im Smart-Home-Markt
Mit dem Marktstart in Deutschland schließt Athom die Lücke zwischen Cloud-basiertem Einstieg (Homey Cloud mit Bridge) und dem vollausgestatteten Homey Pro. Der Pro mini bietet lokale Ausführung, Matter-Controller und Thread-Border-Router-Funktion in einem kompakten Gehäuse, das sich auch zur Wandmontage eignet. In einem Umfeld, in dem immer mehr Hersteller auf Matter und Thread setzen, positioniert sich der Mini damit als universeller Knotenpunkt, der verschiedene Ökosysteme zusammenführt, ohne in die Komplexität einer Eigenbau-Lösung abzugleiten.
Wie gut diese Balance in der Praxis gelingt, werden die kommenden Monate zeigen. Insbesondere bei größeren Setups, in denen sich erst erweisen muss, ob 1 GB RAM und die Beschränkung auf etwa zwei Dutzend Apps langfristig ausreichen.
Quellen und weiterführende Infos:
- Homey – Homey Pro mini (abgerufen am 05. Dezember 2025)
https://homey.app/de-de/homey-pro-mini/ - Homey – Introducing Homey Pro mini (abgerufen am 05. Dezember 2025)
https://homey.app/en-de/news/introducing-homey-pro-mini/ - heise online – Homey Pro Mini: Universalzentrale fürs Smart Home startet für 250 Euro (abgerufen am 05. Dezember 2025)
https://www.heise.de/news/Homey-Pro-Mini-Universalzentrale-fuers-Smart-Home-startet-fuer-250-Euro-11102247.html - SmartHomeAssistent – Homey Pro mini startet ab sofort in Deutschland (abgerufen am 05. Dezember 2025)
https://www.smarthomeassistent.de/homey-pro-mini-startet-ab-sofort-in-deutschland/ - iFun – Smarthome-Zentrale „Homey Pro mini“ in Deutschland erhältlich (abgerufen am 05. Dezember 2025)
https://www.ifun.de/smarthome-zentrale-homey-pro-mini-in-deutschland-erhaeltlich-270500/

