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SmartThings macht Matter-Kameras offiziell: Samsung will die neue Kamera-Klasse in die Praxis bringen

Samsung setzt beim Smart-Home-Standard Matter gerade ein Ausrufezeichen: SmartThings unterstützt jetzt Matter 1.5 und soll damit als erste große Plattform Matter-kompatible Kameras als vollwertige Geräteklasse aufnehmen. Der Rollout startet laut Samsung ab Ende Dezember 2025 und erweitert die bisherige Matter-Liste (Lichter, Schlösser, Schalter, Sensoren) erstmals um Kameras.

Der Schritt ist größer, als er auf den ersten Blick klingt. Denn ausgerechnet Kameras waren bislang die Kategorie, die im Smart Home am stärksten in App-Insellösungen festhing: Jeder Hersteller mit eigener Cloud, eigener Oberfläche, eigenen Integrationen. Matter 1.5 soll das Fundament liefern, damit Kameras zumindest in den Grundfunktionen plattformübergreifend sauber eingebunden werden können – und SmartThings will diese Tür jetzt als erstes wirklich aufmachen.

Was sich für SmartThings-Nutzer konkret ändert

Samsung beschreibt Matter-1.5-Kameras als Unterstützung für typische Geräte wie Indoor- und Outdoor-Kameras sowie Video-Türklingeln. In SmartThings sollen darüber Funktionen wie Live-Video, Zwei-Wege-Kommunikation, Bewegungsalarme, Ereignis-/Verlaufsansicht und Pan-Tilt-Zoom möglich sein.

Im SmartThings-Blog geht Samsung noch einen Schritt weiter und nennt zusätzlich Clip-Speicherung, Advanced Camera Settings sowie Motion- und Privacy-Zones als Teil der neuen Matter-Kamera-Erfahrung in SmartThings. Samsung will beim Thema Kamera also nicht nur Livebild, sondern auch ein gewisses Sicherheits-App-Gefühl innerhalb von SmartThings integrieren.

Nicht jeder Hub ist von Tag 1 dabei

Ein Detail, das in Kurzmeldungen schnell untergeht, für viele Haushalte aber extrem relevant: Laut SmartThings sind die neuen Kamera-Funktionen zum Start direkt über bestimmte SmartThings-Hubs verfügbar – konkret nennt Samsung Aeotec Smart Home Hub 2, Aeotec Smart Home Hub, SmartThings Hub (2018) und den ThingsOne Smart Home Hub. Für den SmartThings Hub (2015) sind entsprechende Updates erst 2026 geplant.

Ab wann gibt’s echte Matter-Kameras?

Das Update ist die Voraussetzung. Die passenden Geräte kommen erst danach: Samsung nennt als Partner für die erste Welle Aqara, Eve und Ulticam, im SmartThings-Blog wird weiter noch Xthings erwähnt, und rechnet mit Produkten ab März 2026.

SmartThings unterstützt schon heute viele Kamera-Integrationen über andere Wege und Protokolle, Samsung nennt u. a. Partnerschaften mit Aqara, Arlo, Hue und Ring. Der neue Punkt ist also weniger eine Neuerung, sondern: Kameras können als Matter-Geräte, jetzt auch ohne gesonderte API Integration, in SmartThings landen. Das macht es für Hersteller einfacher und im Idealfall für Nutzer weniger fragmentiert.

Matter 1.5

Matter 1.5 wurde von der Connectivity Standards Alliance (CSA) im November vorgestellt und bringt neben Kameras auch Verbesserungen für sogenannte Closures (z. B. Jalousien, Markisen, Garagentore) sowie neue/erweiterte Energie- und Messfunktionen. Die CSA betont dabei u. a. standardisierte Informationen zu Tarifen, Preisen und Netz-/Carbon-Daten sowie besseres Handling großer Datenmengen über TCP, was gerade bei datenhungrigen Geräten wie Kameras ebenfalls hilft.

Samsung knüpft daran eine klare Botschaft: SmartThings wolle eine einheitliche Erfahrung über Marken und Protokolle liefern und mit dem Update die bislang ohnehin schon breite Matter-Unterstützung weiter ausbauen. Im SmartThings-Blog ist außerdem von 58 Matter-Gerätetypen die Rede, die SmartThings über Matter 1.5 hinweg unterstützt.

Weder Startschuss, noch finales Kamera-Paradies

So groß das Thema ist: Noch befinden wir uns in den Anfängen der Matter Integration. Matter 1.5 legt die Interoperabilität für zentrale Basisfunktionen, aber viele Dinge, die Menschen an Kameras wirklich lieben oder hassen (KI-Personenerkennung, Paket-Erkennung, smarte Filter, Abo-Modelle, Cloud-Speicher und Daueraufzeichnung) bleiben weiterhin stark von Plattform und Hersteller abhängig. Die interessante Frage wird 2026 sein, wie rund sich Matter-Kameras in SmartThings wirklich anfühlen, sobald die ersten Modelle da sind.

Samsung wird das Thema ziemlich sicher auch auf der großen Bühne spielen: Samsung plant das SmartThings-Ökosystem auf der CES 2026 in Las Vegas umfangreich vorzustellen, und nennt außerdem die Größenordnung des Partnerprogramms (WWST) mit über 390 Partnern und über 4.700 Geräten.

Unterm Strich: SmartThings bringt Matter 1.5 nicht nur als Häkchen, sondern startet mit Kameras genau dort, wo Smart Homes bisher am wenigsten standardisiert waren. Für deutsche Smart-Home-Fans ist das vor allem eine gute Nachricht mit Anlauf: Update Ende Dezember, Hardware ab März 2026 – und dann wird man sehen, wie viel vom Versprechen eine App für alles bei Kameras wirklich übrig bleibt.

Quellen und weiterführende Infos:

  1. Samsung Newsroom – Samsung SmartThings Becomes the Industry’s First To Support Matter Cameras (abgerufen am 19. Dezember 2025)
    https://news.samsung.com/global/samsung-smartthings-becomes-the-industrys-first-to-support-matter-cameras
  2. SmartThings Blog – SmartThings Expands Camera Support with Introduction of Matter 1.5 (abgerufen am 19. Dezember 2025)
    https://blog.smartthings.com/smartthings-updates/smartthings-expands-camera-support-with-introduction-of-matter-1-5/
  3. Connectivity Standards Alliance – Matter 1.5 Introduces Cameras, Closures, and Enhanced Energy Management Capabilities (abgerufen am 19. Dezember 2025)
    https://csa-iot.org/newsroom/matter-1-5-introduces-cameras-closures-and-enhanced-energy-management-capabilities/
  4. CHOSUNBIZ – Samsung adds Matter 1.5 camera support to SmartThings platform (abgerufen am 19. Dezember 2025)
    https://biz.chosun.com/en/en-it/2025/12/19/3GTURRZM2ZDW5HUYIIPN6WQLBM/
  5. SamMobile – SmartThings is the first smart home platform to support Matter cameras (abgerufen am 19. Dezember 2025)
    https://www.sammobile.com/news/smartthings-first-smart-home-platform-support-matter-1-5-cameras/

Bernd verbindet als Smart Home Redakteur technisches Know-how mit einem feinen Gespür für Innovationen und Trends. In seinen fundierten Artikeln liefert er praxisnahe Tipps und erklärt, wie das vernetzte Zuhause intelligent und komfortabel gestaltet werden kann.